An der Bergstraße hat die Stadt Bochum Schutzstreifen markiert. Sie sollen sicheres Radfahren ermöglichen, wo das Straßenprofil zu schmal ist für Radfahrstreifen oder baulich angelegte Radwege.
Hier gefährdet der Schutzstreifen die Radfahrenden. Es gibt neben dem schmalen Schutzstreifen keinen Sicherheitstrennstreifen zu den auf dem Gehweg parkenden Autos. Gefährliche Dooring-Unfälle sind so vorprogrammiert. Radfahrende können sich nur sichern, indem die auf der linken Begrenzungslinie des Schutzstreifens fahren. Das Tiefbauamt hatte die glorreiche Idee, den Schutzstreifen rot einzufärben. Dann hätten Radfahrende besser erkennen können, wo sie auf keinen Fall fahren sollten.
Helfen würde hier nur die Abschaffung des Gehwegparkens. Dann könnten Fußgänger tatsächlich den Gehweg benutzen – auch mit Rollator, Kinderwagen eben in Begleitung von Rad fahrenden Kindern. Und der Schutzstreifen könnte tatsächlich Radfahrende schützen statt sie zu gefährden.
Zusätzlich gehört die Bergstraße aus dem Vorbehaltsnetz entfernt und in die angrenzenden Tempo-30-Zonen integriert. Dann bräuchte man auch keine Schutzstreifen mehr.
Autofahrer:innen müssen in jedem Fall beim Überholen einen Seitenabstand von 1,50 m einhalten. Schutzstreifen verführen dazu, den vorgeschriebenen Abstand nicht einzuhalten.
„Schutzstreifen verführen dazu, den vorgeschriebenen Abstand nicht einzuhalten.“
Und genau das geschieht sehr häufig!
Meine Erfahrung ist, daß es Autofahrenden (das schließt Busse und LKW ein) anscheinend nicht zugemutet werden kann, sich mit langsamerer Geschwindigkeit hinter einem Radfahrenden einzuordnen. Insbesondere bei sich ankündigendem Gegenverkehr wird gerne mal eben schnell noch mit knappstem Abstand überholt, egal ob ohne oder mit „Schutzstreifen“.
Leider ist mir bisher noch nie zu Ohren gekommen, daß derartiges Verhalten von den Ordnungsbehörden geahndet wurde, was aber nach meiner Meinung zwingend erforderlich wäre, um ein Umdenken zu erreichen.