Hannoverbahn-Trasse: Verbindung zwischen Erzbahntrasse und Zeche Hannover

Bochum plant jetzt langfristig den Vollausbau der Hannoverbahn-Trasse zwischen Wattenscheid und Herne.

Ziel sei es zunächst, „einen sauberen Anschluss zur Erzbahntrasse herzustellen“ – so der Nahmobilitätsbeauftragte Matthias Olschowy.

Die Umsetzung des provisorischen Weges über den Hüller Bach soll noch in diesem Jahr erfolgen.

Hüller-Bach-Straße zwischen Erzbahntrasse und Zeche Hannover: Völlig ungeeignet und gefährlich für Familien.

Die Erzbahntrasse gehörte 2002 zu den ersten ausgedienten Bahnstrecken, die der Regionalverband Ruhr (RVR) in Rad- und Wanderwege verwandelte.

Der Gesamtausbau kostete rund 20 Millionen Euro und umfasst sechs Brückenneubauten sowie die Instandsetzung von neun Brückenbauwerken. Die Realisierung dauerte zehn Jahre.
Heute zählt die Trasse zu den bekanntesten touristischen Radwegen in der Metropole Ruhr.

2003 wurde am Bochumer Ende die „Erzbahnschwinge“ als Verbindung zum Westpark gebaut.
Seitdem warten die Radfahrer auf den Ausbau der Verbindung von der Erzbahntrasse zur Zeche Hannover. Diese Verbindung wäre auch völlig unabhängig von der baufälligen und mittlerweile abgerissenen Fußgängerbrücke über den Hüller Bach jederzeit einfach und sehr kostengünstig herstellbar gewesen.

Aber ursprünglich hatte die Stadt Bochum sogar vor, die Verbindung von der Erzbahntrasse zur Hüller Straße, die als Baustraße für ein Rückhaltebecken angelegt worden war, wieder vollständig zurückzubauen.

Die Eisenbahnbrücke über den Hüller Bach im Jahr 2012: Der Weg war immer da.

2012 habe ich die ersten Fotos dazu gemacht, immer wieder für diese Verbindung geworben und zuletzt im Februar 2023 eine Bürgeranregung nach § 24 GO NRW eingereicht, die am 31.05.2023 behandelt wurde. Der Beschlussvorschlag „Die Verwaltung wird beauftragt, die Strecke als Fuß- und Radwegeverbindung als Bestandteil des Bahntrassenkonzeptes weiter zu projektieren.“ wurde angenommen. Natürlich stellt die Verwaltung den Vorgang im Nachhinein so dar, dass sie seit 2008 unermüdlich an dieser Planung gearbeitet hat. Es wäre ja auch zu schön und zu einfach gewesen.

Die Eisenbahnbrücke über den Hüller Bach im Jahr 2021.

Infolgedessen soll jetzt zunächst ein Provisorium für 150.000 € gebaut werden. Nur ein Teil der Summe wird für die Verbindung zwischen Erzbahntrasse und Zeche Hannover benötigt. Aber wir mussten über 20 Jahre darauf warten.

Matthias Olschowy, Nahmobilitätsbeauftragter der Stadt Bochum, räumte ein, dass „uns die fehlende Brücke weh tut, seit Jahren“.
Das Provisorium, das man zunächst plane, werde als Gehweg ausgewiesen, „mit dem Zeichen ,Radfahrer frei‘“.
Die Bürger hätten diesen Weg quasi schon in Form eines Trampelpfades vorgegeben. Dieser provisorische Weg soll nun barrierefrei ausgebaut werden – für 150.000 Euro.
Allein „zur Ertüchtigung der bestehenden Brücke“, die mittlerweile abgerissen wurde, seien 500.000 Euro vorgesehen gewesen. „Ein Neubau wäre viel teurer geworden.“

Geplant ist, von der Hüller-Bach-Straße aus für Fußgänger einen schleifenförmigen Weg anzulegen, der über die Brücke zum bestehenden Gehweg führt. Dorthin, wo man früher über die Holzbrücke gelangt ist.

Die Rampe auf den Hannover-Berg vom Hüller Bach aus: Schieben statt Fahren. Der Trampelpfad rechts führt zur Eisenbahnbrücke.

Die Stadt Bochum peilt „langfristig“ eine große Lösung an

Ein Ausbau der Hannoverbahn-Trasse (stillgelegte Eisenbahnstrecke Gelsenkirchen – Wattenscheid – Wanne-Eickel) und die Sanierung der Eisenbahnbrücke, die aus zwei Teilen besteht. Einer befindet sich bereits in städtischem Besitz, den anderen will man von der Deutschen Bahn kaufen. Wann dies geschieht, könne jedoch zeitlich noch nicht genauer definiert werden.
Für den Vollausbau der gesamten Strecke von der Erzbahntrasse bis zur Zeche Hannover wird eine getrennte Führung für Fuß- und Radverkehr gefordert. Diese Maßnahme soll sicherstellen, dass es auf der neuen Trasse zu keinem Nutzungskonflikt kommt. Auch sollen entsprechende Hinweisschilder zur Zeche Hannover auf der Erzbahntrasse aufgestellt werden.

Lageplan des provisorischen Verbindungswegs (Anlage 1 zur Beschlussvorlage)

Quellen:
Beschlussvorlage der Verwaltung Nr.: 20231269 vom 09.05.2023
Beschlussvorlage der Verwaltung Nr.: 20233012 vom 8.11.2023
Ergänzungsantrag (SPD/Grüne) Vorlage 20240180 zur Sitzung der Bezirksvertretung Mitte am 25.01.2024
Anlage 1 – Lageplan – HüllerBachBrücke Provisorium zur Vorlage 20233012
https://www.rvr.ruhr/themen/tourismus-freizeit/startseite-radwege/erzbahn-trasse/
https://www.waz.de/staedte/bochum/bochumer-sauer-neubau-einer-fussgaengerbruecke-ist-vom-tisch-id241604720.html (WAZ plus)