Radkreuz: Keine Vorfahrt fürs Fahrrad

Radkreuz Bochum

Egal wie: Bei der Fahrt durch das »Radkreuz« in der Innenstadt von Bochum wird dem Fahrradverkehr praktisch überall die Vorfahrt genommen oder die Radfahrenden mutwillig gefährdet.
Es ist ein Radkreuz für Busse und Straßenbahnen.

  • Hans-Böckler-Straße: Vorfahrt für alle, aber nicht für Fahrräder
  • Boulevard: Stopp-Schild, die Tiefgarage hat Vorfahrt.
  • Viktoriastraße: Vorfahrt achten, die Tiefgarage hat Vorfahrt.
  • Große Beckstraße: Fußgängerzone. Schrittgeschwindigkeit und keine Vorfahrt.
  • Castroper Straße: Radweg unsichtbar.
  • Viktoriastraße am Husemannplatz: Soll Fußgängerzone werden.
  • Brückstraße: Ungenügende Breite und kein Sicherheitstrennstreifen.
  • Universitätsstraße: Hat gar keine Verbindung zum Radkreuz.
  • Kreuzung am Rathaus: Müsste ein Kreisverkehr sein.

Hans-Böckler-Straße

Die Stadt Bochum hat ihre Planung umgesetzt und den Radfahrenden im Radkreuz Bochum ein weiteres Mal die Vorfahrt genommen:

Ich hatte es angekündigt: Hans-Böckler-Straße: Geht es noch dümmer?
Bemerkenswert ist auch die jetzige Beschilderung an dem unsäglichen Radweganfang: gleichzeitig verboten und geboten.

Von der Furt über die Schienen, um die es eigentlich ging, ist nichts zu sehen.
Die Akzeptanz des Radwegs ist dementsprechend gering.

Boulevard

Stopp-Schild, die Tiefgarage hat Vorfahrt. Immerhin ist hier ein Umbau geplant. Baubeginn unbekannt. Wie warten seit Oktober 2006 auf freie Fahrt, einfach nur geradeaus, in beiden Richtungen.

Viktoriastraße

Vorfahrt achten, die Tiefgarage hat Vorfahrt. Rechts ein unbefahrbarer Radweg. Einfach geradeaus fahren ist hier nicht möglich.

Große Beckstraße

Fußgängerzone. Schrittgeschwindigkeit und am Ende keine Vorfahrt. Einfach nur geradeaus?

Von der Castroper Straße in die Große Beckstraße: Einfach nur geradeaus?
Die Verkehrsführung ist schlicht nicht erkennbar. Der Auffangradweg viel zu kurz und mit Autos vollgestellt. Die Radfahrerin ganz rechts will geradeaus fahren!

Viktoriastraße am Husemannplatz

Noch darf man hier immerhin 10 km/h fahren. Aber nach dem Willen der Politik soll die Viktoriastraße Fußgängerzone werden: Schrittgeschwindigkeit – wie in der Große Beckstraße.
Es gibt vom Südring her bis hier einen Radweg – aber der hat weder Anfang noch Ende.

Brückstraße

Ungenügende Breite des Radfahrstreifens und kein Sicherheitstrennstreifen. Seit Jahren bekannt. Keine Änderung geplant.

Das Radkreuz ist durch und durch fahrradfeindlich. An jedem Anfang, am jedem Ende und in der Mitte.
Hat dieses Radkreuz irgendeinen anderen Sinn, als die Privilegien des Autoverkehrs zu schützen?

2 Kommentare bei „Radkreuz: Keine Vorfahrt fürs Fahrrad“

  1. Aichard Hoffmann sagt:

    Sorry, aber Widerspruch in mehreren Punkten:

    Bild Hans-Böckler Straße: Radverkehr hat hier keinen Vorragng nur vor ÖPNV. PKW-Verkehr ist an der Stelle bereits verboten. Verkehrswende heißt nicht nur Radwende!
    Bild 2: Das Verbotsschild an dem ansonsten vorbildlichen Radweg ist offenbar zu entfernen vergessen worden. Ist das ein Politikum? Oder erledigt man das mit einem Telefonat?

    Bild Boulevard: Tiefgarage hat nur Vorfahrt vor dem Autoverkehr Boulevad. Radweg geht erkennbar durch bis zur Ampel.

    Bild Victoriastraße: Baustelle. Vorrübergehende Situation.

    Bild Große Beckstraße: Ja, Fußgängerzone. Da müssen auch Radfahrende vielleicht mal zurückstecken!
    Bild von der Castroper Straße in die Große Beckstraße: Tja, so ist das nun: Verbotene Einfahrt in die Große Beckstraße. Für alle Verkehrsteilnehmenden. Auch für Radfahrende. Entweder rechts oder links. Für Alle.

    Bild Victoriastraße am Husenmannplatz: Erneut entsteht der Eindruck, das Fußgängerzonen im Lichte der Radfahredenlobby keine Existenzberechtigung haben.

    Bild Brückstraße: Tja, der Restplatz ist sehr begrenzt, nachdem man hier wirklich sichere Haltestellen für den ÖPNV gebaut hat. Aber die Radlobby interessiert sich für alte und gebrechliche Leute, für die „Verkehrswende“ etwas anderes bedeutet als „uneingeschränkter Vorrang für den Radverkehr“ offensichtlich nicht.

  2. Toller Artikel, das Radkreuz ist wirklich ein Witz und zeigt, dass die Stadt Bochum den Radverkehr gar nicht wirklich verbessern will.
    Eine Ergänzung: Als Hohn empfinde ich den Radkreuz-Aufkleber auf dem Radfahrstreifen am Anfang der Dorstener Straße. ALLE wissen, wie schlimm dieser Abschnitt für Radfahrende ist: ebenfalls nicht breit genug und die Kunden der Geschäfte parken ständig drauf. Macht man Fotos für Anzeigen wird man aus den Geschäftften bedroht. Werden Menschen totgefahren, schweigt die ganze Straße und es ändert sich nichts. Trotzdem schämt sich die Stadt Bochum nicht, dort ebenfalls einen solchen lächerlichen Aufkleber aufzubringen. Allein der Aufkleber an dieser einen Stelle sagt alles über das Radkreuz aus.

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