Mit dem Sommeranfang habe ich mich in den Radurlaub verabschiedet. Einmal Orleans und zurück.
Der Rückweg führte komplett über den EuroVelo 3 (Pilgerweg) durch Paris und die Eifel.
Vier Wochen Urlaub für 250 Euro, inklusive An- und Abreise, Kost und Logis und dazu auch noch 100 % klimaneutral. Wie geht das?
Mit dem Fahrrad zu Hause losfahren und wieder ankommen, im Zelt übernachten ohne Campingplatz, Selbstverpflegung ohne Feuer und Flamme, dazu keine Fremdenergie, also keine Steckdosen.
Wenn das jeder machen würde, wäre der Teufel los. In Wirklichkeit macht das so gut wie niemand. Und deshalb ist es möglich.
Ich habe es 2024 gemacht – beinahe. 2.400 km in 23 Tagen, aber in der ersten Woche zwei mal auf einem Campingplatz, das allein kostete 24 Euro. Trotzdem insgesamt ein Tagessatz von 10 €.
Mir fehlte nach einem Beinbruch im Jahr vorher noch etwas Langstreckenkondition. Die braucht man aber, wenn das voll bepackte Fahrrad 40 kg wiegt. Fünf Liter Wasser oder Saft wiegen allein schon fünf Kilo.
Dazu kommen Kleidung für jedes Wetter – warm und kalt, trocken und nass und ohne Waschmaschine, Zelt, Schlafsack, Isomatte, Lebensmittel für 2-3 Tage, Werkzeug und Ersatzteile, Medikamente, erste Hilfe, Körperpflege und Hygiene, GPS, Kamera und (Notfall-)Telefon, Akkus und (Solar-)Ladegerät, ggf. Reiseführer und Karten.
Der perfekte Urlaub für Rentner wie mich? Nicht nachmachen.
Ein Reporter der WAZ hat für einen Tag auf dem Parookaville-Festival mehr ausgegeben als ich für annähernd vier Wochen.