Julius-Philipp-Zechentrasse

Stadtplanausschnitt Bochum 1919 mit der späteren Opel-Bahn und Julius-Phillip-Zechentrasse

(Bild: Stadtplanausschnitt Bochum 1919 mit der späteren Opel-Bahn und Julius-Phillip-Zechentrasse)

Eine mögliche Verbindung zwischen Mark 51°7 und RUB: Opel-Trasse und Julius-Philipp-Zechentrasse.

Die WAZ hat am 19.11.2024 über die geplante Alternativstrecke Richtung RUB berichtet.
Die »Julius-Philipp-Zechentrasse« könnte ab der Unterführung Steinkuhlstraße Mark 51°7 mit der RUB verbinden. Die Verwaltung hat aber noch keine konkrete Planung vorgelegt. Es ist also unklar, welche Umbauten an den Problemstellen geplant sind.
Im Ratsinformationssystem (RIS): Vorgang 20242532.

Neue Hauptroute im Radverkehrsnetz

Die Julius-Philipp-Zechentrasse ist im Radverkehrskonzept der Stadt Bochum von 2023 (RVK) als neue Hauptroute im Radverkehrsnetz eingezeichnet, genau wie die Opel-Trasse.

RVK, Karte 22, Seite 79 (Ausschnitt): Opel-Trasse und Julius-Philipp-Zechentrasse als neue Hauptrouten (gestrichelte dicke orange Linien). Oben der Tsukuba-Ring, unten die RUB.

Momentan wird die Julius-Philipp-Zechentrasse aber nur im Rahmen der möglichen Freigabe von Wegen in Parks und Grünflächen diskutiert. Anscheinend hat die Stadt Bochum ihr eigenes Radverkehrskonzept schon wieder vergessen.

An der Steinkuhlstraße (nördliches Ende) verläuft die künftige Opel-Bahntrasse unmittelbar parallel zur Steinkuhlstraße, genau da, wo die Julius-Phillipp-Zechentrasse beginnt. Sie war ursprünglich ein Anschlussgleis des Hasenwinkeler Kohlenwegs zur Zeche Julius-Phillipp. Heute verlaufen Springorum-Trasse und Opel-Trasse auf der ehemaligen Bahnstrecke zwischen Bochum-Dahlhausen und Bochum-Langendreer.
Die Opel-Bahntrasse ist bereits im Bau und soll ein etwa einem Jahr fertig sein, bis auf die Brücke über die A448.
Am südlichen Ende ist es mit geringem Aufwand möglich, die Bahntrasse in beiden Richtungen mit der Universitätsstraße zu verknüpfen, obwohl das in der RVK-Karte nicht eingezeichnet ist.

Mit geringem Mehraufwand ist es also möglich, eine neue Hauptroute zwischen Mark 51°7 und dem gesamten Universitäts-Campus mit drei Hochschulen und Technologiezentren zu schaffen.

Ich bin die gesamte Strecke abgefahren und habe vier wesentliche Probleme gefunden.

1. Die Oberflächenqualität

Die gesamte Strecke müsste asphaltiert werden, um ganzjährig eine sichere Befahrbarkeit mit dem Rad zu gewährleisten. Die Wegränder müssen deutlich mit Leitlinien markiert sein.
Der RVR hat mittlerweile die Bahntrassenwege in Bochum nachträglich asphaltiert und mit Leitlinien versehen.

Zum Vergleich noch einmal die Zusammenfassung der immergleichen Diskussion um die Oberflächenqualität:

Erst fürchtete man, dass rasende Radler das Miteinander von Fußgängern und Radfahrern gefährden könnten und mehr Unfälle vorprogrammiert werden. Auch habe Naturschützer Unterschriften gegen die Versiegelung gesammelt. Doch die Kritik, die Strecke sei kaum nutzbar, wenn es nass ist, tiefe Schlaglöcher sogar gefährlich, reißt nicht ab.

WAZ+ Hattingen zur geplanten Asphaltierung der Schulenberg-Trasse (Kohlenbahn) (18.11.2024)
Beginn des eigentlichen Bahntrassenwegs unterhalb der Universitätsstraße.

Die Oberfläche ist zurzeit in einem schlechten Zustand, der Weg ist teilweise zugewachsen, so dass die teilweise vorhandenen Randsteine nicht mehr erkennbar sind.

Zum Vergleich die Springorum-Trasse.

2. Die Anbindung an der Steinkuhlstraße

An der Steinkuhlstraße existiert gar keine richtige Anbindung. Es gibt nur eine Art Trampelpfad.
Allerdings wird die künftige Opel-Trasse genau hier, parallel zur Fahrbahn der Steinkuhlstraße verlaufen.
Der Anschluss an die Zechenbahn wird also sowieso baulich hergestellt.

In Gegenrichtung gesehen: Erst wird der Weg schmaler, dann wird er zum Trampelpfad.

Bis hierher müsste eine Anbindung mit derselben Wegbreite wie im Verlauf gebaut werden.

3. Die Querung der Straße »Am Langen Seil« / Semperstraße

An der Querung der Straße »Am Langen Seil« / Semperstraße gibt es keine durchgehende Wegeverbindung. Das hat historische Gründe: Um eine durchgehende Straßenverbindung zwischen »Am Langen Seil« und Semperstraße herzustellen, wurde der Bahndamm an dieser Stelle abgetragen. Es gab entweder einen durchgehenden Bahndamm oder eine durchgehende Straße wie die historische Stadtpläne zeigen.

Die Julius-Philipp-Zechentrasse im Stadtplan Bochum von 1950 – noch ohne Universitätsstraße.

Die Querung müsste umgebaut werden.

4. Die Anbindung an die Universitätsstraße

Es gibt am südlichen Ende keine Anbindung an die Universitätsstraße. Das ist der entscheidende Schwachpunkt.

Blick von der Universitätsstraße, Fahrtrichtung RUB, auf den Beginn der Zechentrasse.

Die gesamte Verbindung ist ohne direkte Anbindungen an beide Richtungsfahrbahnen der Universitätsstraße sinnlos.
Der Anschluss ist an beiden Seiten der Universitätsstraße mit geringem baulichen Aufwand herstellbar.

Ich habe dazu eine Bürgeranregung nach GO NRW § 24 eingereicht:
GO 24 Julius-Philipp-Zechentrasse 20241218.pdf
und die Anregung am 22.12.2024 um die RVK Hauptroute ergänzt:
GO 24 Julius-Philipp-Zechentrasse 2 20241222.pdf.

Update am 21.12.2024: Bezug zum RVK (Hauptroute) ergänzt.

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